Sonntag, 18. Januar 2009

The Iguana Song

Das Wochenend ist fast vorüber die Kälte ist immer noch gegenwärtig und bei Muttern daheim regnets in Strömen. Doch was juckt das einen echten Iguana schon?



Auch sehr nett für die Fraktion der Schlangenfreunde



Und noch ein sexy Tune für Grossechsenfreunde =)



Mehr davon gibt es übrigens auf dem "Großen grünen Karnickel"


Eine schöne Woche wünscht
Rev. Reptile

Samstag, 10. Januar 2009

Frohe Ostern ohne Eier


Es war Anfang 2006 als uns IGOR ein wenig Sorge bereitete. Herr Grünwald (IGORs Hausname) war eigentlich seit er 2005 zu uns kam, nie von grosser Nächstenliebe oder gar Dankbarkeit erfüllt, nein er biss auch schon ganz gerne mal in die Hand, die ihn fütterte. Alle Zähmungsversuche, Handfütterung und Ausflüge aufs Sofa oder der beobachtete Freigang in umliegende Räume zeigten nicht den gewünschten Erfolg einer Besserung.

Annäherungsversuche jedwelcher Art, wurden irgendwann mit heftigen Schwanzpeitschenhieben und Beissattacken aggressiv zurückgewiesen. Daraus resultierende, zeitweilige Missachtung dieses kleinen, alten "Miststücks" (ihr wisst hoffentlich wie ich's meine) war dem feinen Herren dann aber auch nicht das Richtige. War kein Opfer, also wir, in beissbarer Nähe, so versuchte er sich selbst in Form seines Spiegelbildes zu attackieren und holte sich dabei oftmals (zurecht) eine blutige Nase. Ein natürliches Mattieren und Abhängen der Scheibe brachte auch nicht wirklich Ruhe in den Glaskarton.

O.K. dann hat Herr Grünwald wohl seine pubertäre Phase, hab ich mir noch gedacht, "Pflegeljahre eines Leguans", "Rebel without a cause" vielleicht... vielleicht aber auch nicht. So durchforstete ich Nacht um Nacht sämtliche Reptilien-Foren, las Veröffentlichungen und Papers über Agressions- u. Revierverhalten von Iguanas und bestellte für horrende Portokosten wohl sämtliche internationale Fachzeitschriften mit Artikeln "about handling and taming iguanas". Mein Ehrgeiz war hellauf entflammt, ich wollte unbedingt herausfinden, wie man dem armen Kerl (und in zweiter Linie auch uns) noch irgendwie helfen kann ohne gleich den Leguanflüsterer oder eine Reptilien-Super-Nanny nebst 10 köpfigem Filmteam von RTL2 ins Haus zu holen.

Doch was soll ich euch schreiben, all das einst hart verdiente Porto spendete ich einzig und allein dem Selbsterhalt der Deutschen Post, und unser kleiner Regenwald-Rambo führte sich weiterhin auf, wie ein einzigartiges, riesengrosses A****loch und zeigte sich von seiner giftig grünsten Seite. Sobald man die Terri-Scheibe auch nur einen kleinsten Schlüpferschlitz zum Füttern aufzog, kam Bruce Leeguan höchstpersönlich mit vorgestreckter Todeskralle auf einen zugeschnellt und schwang seine gestreifte Knochenbrecherpeitsche.


Das waren echt harte Tage im Leben eines Terrarianers, von Eltern, Freunden und Bekannten geschürte erste Zweifel, ob dieses Hobby denn nun wirklich so "das Richtige" sein sollte, wurden aus Trotz schnell wieder zerstreut. Ein echter Reverend Reptile gibt eben nicht auf, er kommt selbst mit den härtesten Drachen klar (Geschichten über Vermieterinnen gehören jetzt aber nicht hier her) und sieht das ganze "just as a challenge".

Fortan robbte ich also nur noch im Schutze der Dunkelheit, lautlos und als Gebüsch getarnt auf Brustwarzen ans Terrarium, um den grünen, schlafenden Mini-Hulk das leckere Futter zu kredenzen. Doch als Blutnasen Bill dann auch noch eines lichten Tages das bis dato sonst eher gierig verschlungene Grünfutter verschmähte, haben wir schnell gehandelt und beschlossen, ihn dringendst einer gründlichen Untersuchung in die Münchner Reptilienklinik der LMU zu unterziehen.

Da wir ja bereits von einem bestehenden Nierenleiden seit Tierübernahme aus der Reptilienauffangstation München wussten und täglich unseren undankbaren Pflegling mit diversen Medikamenten behandelten, wollten wir nun doch noch einmal ein grosses Blutbild machen und eine Kotprobe untersuchen lassen.

Es hiess also wieder einmal im geschmeidigen Vollleder-Kampfanzug bei fahlem Mondschein ran an den Feind und Zack Zack rein in den Sack, denn schlafend und in somit kaltem Zustand, lassen sich selbst wildgewordenste Leguane ganz hervorragend vom Baum pflücken. Wohl auch mit ein sehr trauriger Grund, warum sie andernorts oftmals gehäutet im Topf oder gegrillt am Stock als Delikatesse auf so manchem Teller landen...



Ganz ehrlich, egal wie hinterfotzig und aggressiv die Angriffe unseres IGORs auch waren, an Iguana-Steak mit Preisselbeeren hätte ich beim besten Willen nie gedacht. *Würg*

Angekommen in der Reptilien-Fachklinik war die Freude natürlich beiderseits riesengross. Die jungen, zugleich wirklich reizenden Tierarztanwärterinnen bzw. Pflegerinnen wurden von einem "äusserst netten" und "absolut freundlich" gestimmten IGOR begrüsst oder besser sofort eingeschüchtert. "Monster aus dem Sack" hiess das lustige Spiel, doch mit vereinten Kräften und unter gekonnter Hilfestellung vom Papa, wurden dann dem krokodilrollenden Aligressor grob und schlecht geschätzte 5 Liter Blut abgezapft... und Kinders... was habe ich da mitgelitten... bin ich von Haus aus ja schon ein ganz grosser Freund von Blutabnahmen, so neige ich ja bei blossem Anblick des rot sprudelnden Lebenssaftes zu spontanen Schwächean- bzw. Totalausfällen. *faint*

Na ja, wenigstens hat sich dann das gemeinsame Leiden gelohnt und wir wurden mit "DER" Diagnose überhaupt konfrontiert: Verdacht auf Orchitis!!

Eine kurzfristig einberufene Ultraschallsitzung wurde schnell zur Sensation der ganzen Station. "Der hat ja RIESENEIER!!!" das Gelächter war auf unserer vielmehr IGORs Seite. Tja wissen Sie, wir drehen daheim so Charakter-Filme für Schuppenfetischisten, auf den Spuren von Herrn Sielmann... Also bitte meine Damen Contenance... Weitere Spezialisten kamen, sahen und brachen auch in ein ultraschallendes Gelächter aus. "Ein höchst potentes Kerlchen" scherzten die Damen und Herren im blutbesprenkeltem Weiss.

HAHA, jaja, sehr witzig, wo soll er denn auch hin mit so viel Manneskraft und Saft? Also mal ehrlich, ich meine, hat von Euch schon mal jemand irgendwo erotische Schleudervorlagen für Schuppenträger gesehn? Hochglänzender Echsibitionismus wird doch lediglich in Form des von mir so hoch geschätzen REPTILIA Magazins monatlich vertrieben und mein Freund IGOR hat bisher keinerlei Anstalten von Erleichterungsversuchen gemacht, wenn er mir, wie so oft, bei der Lektüre dieses brillanten Krabbel- und Kriechtier-Journals über die Schulter geschaut hat.

Na ja, wie dem auch sei, es bestand also urplötzlich dringender Be-Handlungsbedarf und eine Orchiektomie, wie eine Kastration im Fachlatein heisst, war unumgänglich. "Sie werden sehen, danach wird er zahm wie eine kleine Mietzekatze. Wir haben schon viele entmannt und die sind alle super geworden..." Mit diesen Worten verabschiedet sich der nette Herr Doktor Reptilien Fachtierarzt und schliesst hinter sich die Türe vom Behandlungszimmer.


Ach IGOR, das ist im wahrsten Sinne des Wortes echt HART
grad jetzt, so kurz vor Ostern... dem Fest der dicken Eier!


Rev. Reptile


P.S: Ob Herr Doktor Reptilien Fachtierarzt wirklich Recht behalten sollte und was nach Ostern sonst noch so geschah, erfahrt ihr bald hier, in diesem Kino, äh Blog natürlich.

Dienstag, 6. Januar 2009

Geschichten aus dem Regenwaldterrarium - RELOADED

Was im Dezember 2004 als ein übereifriges "Bierlaune" Projekt, damals noch ungeahnten Ausmasses, in einer Münchner Altbauwohnung begann, hat mittlerweile, von der Öffentlichkeit mehr oder weniger unbemerkt, seinen grünen Wahnsinn schon bis nach Österreich vor die Tore Wiens getrieben.

Im Juli 2005 sind von mir die allerletzten Zeilen über IGOR, unseren ersten grünen Leguan (Iguana Iguana) und seinen tropisch klimatisierten Glaspalast auf Regenwaldterrarium.de verfasst worden. 2009 soll nun ein neues Jahr mit vielen guten Vorsätzen sein, unter anderem auch, das Regenwaldterraium.de wieder zu neuem Leben zu erwecken.

Denn Leben ist unbestritten jetzt mehr denn je herinnen, im neuen Super-XXXL-Regenwaldterraium, so gibt es viel Spannendes, Rührendes und noch viel mehr Erheiterndes von unseren mittlerweile 3 (!!!) grüngeschuppten Fressmaschinen zu berichten.

Deshalb werde ich in naher Zukunft einmal versuchen, die letzten Jahre in meiner ausübenden Funktion als passionierter Grossterrarien-Architekt und fürsorglicher Leguanpapa Revue passieren zu lassen, um all die erlebten Geschichten und Anekdoten in diesem neuen, tollen Blog in Matrix zu meisseln.


Ein gesundes Neues Jahr, ganz viel Spass beim Lesen
und nicht vergessen: Immer alles schön feucht halten !!!


Herpetologische Grüsse
Reverend Reptile